Umweltministerium verstärkt den Schutz von Feldhamstern in Sachsen-Anhalt
Artenschutz am Grünen Band
SgH | Pixabay
Das Umweltministerium verstärkt den Schutz des Feldhamsters. Im Fokus steht hierbei eine auf die Bedürfnisse des Feldhamsters ausgerichtete landwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung. Dafür unterstützt das Ministerium seit Mitte 2023 zwei Projekte im Gesamtvolumen von knapp 400.000 Euro, die in vier Regionen des Landes (Köthener Ackerland, Südliches Harzvorland, Nordharzvorland, Magdeburger Börde) umgesetzt werden. Für 2024 soll die Gesamtsumme laut Haushaltsplanentwurf auf 600.000 Euro steigen.
Der Feldhamster ist die einzige Art der Gattung Hamster in Europa. Ausgewachsene Tiere können eine
Größe von 35 Zentimeter erreichen und bis zu 500 Gramm wiegen. Feldhamster legen große und äußerst weit verzweigte Baue unter landwirtschaftlichen Flächen an. Von außen sind diese durch große Löcher (5 bis 8 cm Durchmesser) im Boden zu erkennen. Jeder Bau gehört einem Hamster, weshalb man an der Anzahl der Baue die Populationsgröße abschätzen kann. Sie halten von Oktober bis April einen festen Winterschlaf.
Der Feldhamster galt lange Zeit als Ernteschädling und wurde deshalb konsequent und intensiv bejagt. In großen Teilen der DDR waren Feldhamster noch bis um 1980 so häufig, dass gute Prämien für den Ankauf
der Felle ausgesetzt wurden. Aus den 1950er Jahren gibt es Meldungen, dass damals im Bezirk Magdeburg jährlich bis zu 1,2 Millionen Felle aufgekauft wurden. Noch bis 1975 wurden in Aschersleben die Hamsterbaue auch intensiv begast. Zu dieser Zeit machte sich aber bereits ein deutlicher Rückgang
des Feldhamsterbestandes bemerkbar.
Der Feldhamster ist eine der am stärksten bedrohten Säugetierarten Deutschlands, in einigen Bundesländern ist er bereits ausgestorben. Die aktuelle Rote Liste Sachsen-Anhalt (2018) weist ihn in seinem ehemaligen Verbreitungszentrum mit der Kategorie „1 – Vom Aussterben bedroht“ aus