Grenzwandler-Tour „Bulldogge und Iltis“ an der Schachtanlage Marie Beendorf
Matthias Behne | Lautwieleise
Matthias Behne | Lautwieleise
Auf einen Blick
Adresse:
Rundahlsweg 12, 39343 Beendorf
Seit 2022 ist die Schachtanlage Marie und ihre Geschichte Teil der überregionalen, interaktiven Grenzwandler-App, mit der sich die Vergangenheit vor Ort erfahren lässt.
Der Schacht ist ein erhaltenes Betriebsgebäude der Schachtanlagen im Raum Morsleben, Bartensleben und Beendorf. Während der Zeit der deutsch-deutschen Grenze lag die Anlage im Sperrgebiet. Gebaut 1897 als erster Teil des späteren Bergwerkes diente der Schacht bis 1937 der Kalisalzförderung. Von 1937 bis 1944 wird die Schachtanlage Marie durch die Luftwaffe für die Entwicklung einer Munitionsanstalt über Tage und die Lagerung von Flugzeugmunition unter Tage genutzt. 1944 wird in Beendorf ein Außenlager des KZ Neuengamme gebaut: ab März 1944 ein Männerlager mit etwa 800 KZ-Häftlingen für Bauarbeiten und ab August ein Frauenlager mit bis zu 2.500 KZ-Häftlingen für die Rüstungsproduktion.
In der DDR werden im Schacht zunächst Hühner gehalten. 1958 beschließt die SED auf ihrem V. Parteitag eine Steigerung der Produktion von Konsumgütern. Innerhalb von sieben Jahren soll die Geflügelproduktion um 700 Prozent steigen. Auf Schacht Marie werden daher ehemalige Kammern der Rüstungsproduktion für die Geflügelmast hergerichtet. Ab 1971 dienen die Schächte Marie und Bartensleben bis 1996 als Endlager für Atommüll.