Gedenkstätte Wüstung Stresow
Gedenkstätte Wüstung Stresow
Matthias Behne | Lautwieleise
Auf einen Blick
Im Juni 1952 wurden im Zuge der Zwangsaussiedlungen circa 100 Dorfbewohner:innen aus dem Ort entfernt. Das Dorf Stresow lag im 500 Meter breiten sogenannten „Schutzstreifen“ unmittelbar am DDR-Grenzzaun. 1974 mussten die letzten Familien des Ortes ihr Zuhause verlassen, vier Familien gelang in letzter Minute die Flucht in den Westen. Stresow wurde daraufhin von der DDR-Regierung geschleift. An dieses Unrecht und das Dorf Stresow, das von der Landkarte verschwand, erinnert heute ein Original-Nachbau der damaligen DDR-Grenzbefestigungsanlagen. Infotafeln und Karten veranschaulichen die Geschichte und Geschehnisse jener Zeit.
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Ein Projekt von diesem Akteur
Förderverein Grenzland-Museum Schnackenburg e.V.
Initiative oder VereinDer Verein ist Träger des Grenzlandmuseums Schnackenburg, das mit seiner Ausstellung an die 45 Jahre dauernde Teilung Deutschlands, an den Eisernen Vorhang und den Kalten Krieg erinnert.
Ansprechperson
Karin Teschner Vereinsvorsitzende
Telefon: 05840 210
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Gut zu wissen
Was war die deutsch-deutsche Grenze?
Durch die Beschlüsse der Konferenz von Potsdam wurde Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Bereits früh wurde der Verkehr über die Zonengrenzen reglementiert und Grenzpolizeien aufgestellt. Aus den drei Westzonen entstand 1949 die Bundesrepublik Deutschland, aus der Sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik. Beginnend mit einem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 26. Mai 1952 wurde die Grenze zur Bundesrepublik nach und nach ausgebaut und militärisch bewacht. Spätestens mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde die DDR-Grenze zu einem nahezu unüberwindlichen Hindernis. Den zeitlichen Höhepunkt der Grenzsicherung bildeten die 70er und frühen 80er Jahre. Zu dieser Zeit war die Grenze ein hochkomplexes Sicherheitssystem aus Streckmetall- und Signalzäunen, teilweise Sichtschutzmauern, Sperrstreifen, Wachtürmen, Hundelaufanlagen, Bodenminen und Selbstschussanlagen. Die Grenze diente dem Zweck, Menschen am Verlassen der DDR mit Gewalt zu hindern.
Was ist das Grüne Band?
Das Grüne Band ist ein europaweites Naturschutzprojekt im Gebiet des ehemaligen "Eisernen Vorhangs", der während des Kalten Krieges Europa in zwei politische Blöcke trennte. Das Grüne Band hat eine Gesamtlänge von über 12.500 km und reicht dabei vom Eismeer im Norden Norwegens bis zum Schwarzen Meer an der Grenze zur Türkei. In Deutschland wurde das Grüne Band nach dem Mauerfall 1989 als gesamtdeutsches Naturschutzprojekt von Naturschützer:innen aus Ost- und Westdeutschland installiert. Der Teil des Grünen Bandes in Sachsen-Anhalt ist 343 km lang und seit 2019 unter dem Motto "Vom Todesstreifen zur Lebenslinie" als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Aufarbeitung der Geschichte des Kalten Krieges und der DDR und Naturschutz werden als gleichrangige Aufgaben verstanden.