Rappbode-Quelle

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Dass die Rappbodetalsperre als Deutschlands höchste Staumauer im Jahr 2024 ihren 65jährigen Geburtstag feierte, hatte sich herumgesprochen. Immerhin nimmt diese Anlage als „DDR-Geburtstagsgeschenk“ seit ihrer Fertigstellung 1959 wichtige volkswirtschaftliche Aufgaben wahr. So dient sie als Hochwasserschutzanlage, Trinkwasserreservoire und Stromlieferant. Den Besuchern dürften deren Alleinstellungsmerkmale zumeist bekannt sein: 106 Meter hoch, 415 Meter lang und 110 Millionen Kubikmetern Stauvolumen, sieben Jahre Bauzeit. Wer weiß jedoch etwas Näheres über die Namensgeberin, die Rappbode?

Nun, dieses Flüsschen entspringt süd-westlich von Benneckenstein nahe dem Dreiländereck am Jägerfleck. Von hier aus nimmt es seinen Weg durch das angrenzende Rote Bruch und die Wiesen am Fuße des Rappenbergs, um über Benneckenstein und Trautenstein unweit von Wendefurth zum besagten größten Teilstück des aus sechs Talsperren bestehenden Bodewerks zu gelangen. Dort angekommen, hat es bereits die Warme- und die Kalte Bode, sowie die Hassel in sich aufgenommen. 

Schon vor Hunderten von Jahren war die akribische Nutzung des Wassers zum Betrieb von unzähligen Mühlen, in Bergbau, Eisen-, Holz- und Papierindustrie für den Harz bezeichnend. Allein in Benneckenstein hat die Rappbode mittels diverser Stau- und Grabensysteme einst drei Säge- und Mahlmühlen betrieben. Auch als Grenzfluss hatte die Rappbode Bedeutung: Vor mehr als einem Jahrtausend bildete sie die Südgrenze vom „Bodfeld“ (Bistum Halberstadt/Sachsen) zum Zorregen (Zorgegau) bzw. Thuringgau, später Grafschaft Hohnstein/Thüringen. Von 1373 bis 1741 markierte sie die Teilung des Dorfes Benneckenstein zwischen zwei Herrschaftshäusern.

Nachdem nach der Wende das Grenzgebiet wieder zugänglich geworden war und in Folge der Todesstreifen zum Wanderweg Grünes Band qualifiziert wurde, konnte auch der Rappbodequell freigelegt und gekennzeichnet werden. Der Heimatverein Benneckenstein  hat sich entsprechend engagiert und mit Fürsprache der Harzer Urania e.V. 2007 dort einen Wander- und Informationspunkt eingerichtet. Den Heimatverein gibt es nicht mehr, aber der Wanderpunkt ist noch erhalten – und nach einigen aktuellen Renovierungen nun auch wieder einen Besuch wert.

Autor: Jürgen Kohlrausch

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