Nationalpark-Besucherzentrum Brockenhaus
Mandy Gebara
Auf einen Blick
Highlights:
NaturDDR-GeschichteAdresse:
Auf dem Brocken, Brockenhaus-Brockenplateau, 38879 Wernigerode OT Schierke
Öffnungszeiten
täglich von 9:30-17 Uhr
Eintritt
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre 3 €, Erwachsene 7 €, Ermäßigungen für Rentner, Gruppen und Familien, freier Eintritt für HarzCard-Inhaber
Anprechperson
Christoph Lampert
Kontakt
Tel.: 039455 50005, Mail: brockenhaus@t-online.de
Überblick
Das Nationalpark-Besucherzentrum Brockenhaus informiert in einer umfangreichen Ausstellung über die Natur des Nationalparks und die Geschichte des Berges. Schwerpunktthemen sind dabei u.a. die militärische Besetzungszeit nach dem zweiten Weltkrieg, geheimdienstliche Tätigkeiten im Harz und auf dem Brocken, die friedliche Brockenbefreiung am 3. Dezember 1989 und Renaturierung der Brockenkuppe. Das historische Gebäude des Brockenhauses diente früher als Abhöranlage des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Ein neuer Ausstellungsteil speziell zum Grünen Band ist in Planung.
Mandy Gebara
Ausstellungsimpressionen
Matthias Behne | Lautwieleise
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Gut zu wissen
Was war die deutsch-deutsche Grenze?
Durch die Beschlüsse der Konferenz von Potsdam wurde Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Bereits früh wurde der Verkehr über die Zonengrenzen reglementiert und Grenzpolizeien aufgestellt. Aus den drei Westzonen entstand 1949 die Bundesrepublik Deutschland, aus der Sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik. Beginnend mit einem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 26. Mai 1952 wurde die Grenze zur Bundesrepublik nach und nach ausgebaut und militärisch bewacht. Spätestens mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde die DDR-Grenze zu einem nahezu unüberwindlichen Hindernis. Den zeitlichen Höhepunkt der Grenzsicherung bildeten die 70er und frühen 80er Jahre. Zu dieser Zeit war die Grenze ein hochkomplexes Sicherheitssystem aus Streckmetall- und Signalzäunen, teilweise Sichtschutzmauern, Sperrstreifen, Wachtürmen, Hundelaufanlagen, Bodenminen und Selbstschussanlagen. Die Grenze diente dem Zweck, Menschen am Verlassen der DDR mit Gewalt zu hindern.
Was ist das Grüne Band?
Das Grüne Band ist ein europaweites Naturschutzprojekt im Gebiet des ehemaligen "Eisernen Vorhangs", der während des Kalten Krieges Europa in zwei politische Blöcke trennte. Das Grüne Band hat eine Gesamtlänge von über 12.500 km und reicht dabei vom Eismeer im Norden Norwegens bis zum Schwarzen Meer an der Grenze zur Türkei. In Deutschland wurde das Grüne Band nach dem Mauerfall 1989 als gesamtdeutsches Naturschutzprojekt von Naturschützer:innen aus Ost- und Westdeutschland installiert. Der Teil des Grünen Bandes in Sachsen-Anhalt ist 343 km lang und seit 2019 unter dem Motto "Vom Todesstreifen zur Lebenslinie" als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Aufarbeitung der Geschichte des Kalten Krieges und der DDR und Naturschutz werden als gleichrangige Aufgaben verstanden.
Welche Arten sind am Grünen Band zu finden?
In den 146 verschiedenen Lebensraumtypen kommen mehr als 1.200 Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste vor. Pflanzen und Tiere, die anderswo bereits als verschollen oder ausgestorben galten, wurden und werden im Grünen Band wiederentdeckt. Seltene Arten wie Wanstschrecke, Goldener Scheckenfalter, Schwarzstorch, Braunkehlchen, Wachtelkönig, Fischotter, Luchs oder Wildkatze, Arnika, Trollblume, Breitblättriges Knabenkraut oder Küchenschelle finden dort einen Lebensraum. Als ganz besondere Rarität hat sich im Dreiländereck Bayern-Sachsen-Tschechien die Flussperlmuschel erhalten.