Zonengrenz-Museum Helmstedt — Startpunkt der Rundfahrt Grenzenlos

Zonengrenz-Museum Helmstedt — Startpunkt der Rundfahrt Grenzenlos

Matthias Behne | Lautwieleise

Auf einen Blick

Highlights:
MuseumDDR-Geschichte
Adresse:

Südertor 10 a, 38350 Helmstedt

Öffnungszeiten

Di, Fr: 15-17 Uhr; Mi: 10-12, 15-17 Uhr; Do: 15-18.30 Uhr; Sa-So: 10-17 Uhr

Eintritt

frei

Kurzinfo

Mitten in der Stadt Helmstedt bietet das Zonengrenz-Museum einen Einblick in die Geschichte der innerdeutschen Teilung, verbunden mit menschlichen Schicksalen von Familien und Freunden, die getrennt wurden. Das Museum informiert umfassend über das Leben mit und an der deutsch-deutschen Grenze. Es zeigt Originalobjekte wie beispielsweise ein Stück Grenzzaun und ein Patrouillenmotorrad, Originaldokumente und Modelle der Grenzanlagen. Ein US-amerikanischer Militärzugbegleitwagen bereichert die Ausstellung. Das Zonengrenz-Museum Helmstedt ist die erste Station der Rundfahrt „Grenzenlos“, die vom Verein Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e.V. in Helmstedt angeboten wird. Weitere Stationen dieser Fahrt in die deutsch-deutsche Vergangenheit sind das Grenzdenkmal Hötensleben und die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn.

Rundfahrten des Vereins Grenzenlos e.V.

Alle Einrichtungen, die sich in der Region Helmstedt mit dem Thema Grenze beschäftigen, werden durch die Rundfahrt Grenzenlos zu einer erlebbaren Einheit. So wird dieser Abschnitt der deutschen Geschichte für die künftigen Generationen anschaulich dokumentiert und bewahrt.

Verwandte Projekte anderer Akteure

Gut zu wissen

Was war die deutsch-deutsche Grenze?

Durch die Beschlüsse der Konferenz von Potsdam wurde Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Bereits früh wurde der Verkehr über die Zonengrenzen reglementiert und Grenzpolizeien aufgestellt. Aus den drei Westzonen entstand 1949 die Bundesrepublik Deutschland, aus der Sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik. Beginnend mit einem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 26. Mai 1952 wurde die Grenze zur Bundesrepublik nach und nach ausgebaut und militärisch bewacht. Spätestens mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde die DDR-Grenze zu einem nahezu unüberwindlichen Hindernis. Den zeitlichen Höhepunkt der Grenzsicherung bildeten die 70er und frühen 80er Jahre. Zu dieser Zeit war die Grenze ein hochkomplexes Sicherheitssystem aus Streckmetall- und Signalzäunen, teilweise Sichtschutzmauern, Sperrstreifen, Wachtürmen, Hundelaufanlagen, Bodenminen und Selbstschussanlagen. Die Grenze diente dem Zweck, Menschen am Verlassen der DDR mit Gewalt zu hindern.

Was ist das Grüne Band?

Das Grüne Band ist ein europaweites Naturschutzprojekt im Gebiet des ehemaligen "Eisernen Vorhangs", der während des Kalten Krieges Europa in zwei politische Blöcke trennte. Das Grüne Band hat eine Gesamtlänge von über 12.500 km und reicht dabei vom Eismeer im Norden Norwegens bis zum Schwarzen Meer an der Grenze zur Türkei. In Deutschland wurde das Grüne Band nach dem Mauerfall 1989 als gesamtdeutsches Naturschutzprojekt von Naturschützer:innen aus Ost- und Westdeutschland installiert. Der Teil des Grünen Bandes in Sachsen-Anhalt ist 343 km lang und seit 2019 unter dem Motto "Vom Todesstreifen zur Lebenslinie" als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Aufarbeitung der Geschichte des Kalten Krieges und der DDR und Naturschutz werden als gleichrangige Aufgaben verstanden.