Netzwerktreffen zum Engagement am Grünen Band 2021
Vernetzung von Akteur:innen am Grünen Band
Matthias Behne | Lautwieleise
Am 09. Oktober 2021 sind regionale Vereine und Initiativen entlang der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zum Erfahrungsaustausch eingeladen, um ihre Arbeit vorzustellen und im Gespräch gemeinsam weitere Beziehungen im Sinne der Erinnerungskultur am Grünen Band zu entwickeln. Ort der Begegnung ist der Museumsverein Böckwitz e.V. (Im Rundling, Einfahrt Hauptstraße 2, 38486 Klötze) unweit des Grenzgrabens Böckwitz-Zicherie
Zwischen 1949 und 1989 war das heutige Grüne Band die Grenze zwischen der DDR und der BRD. Von der SED-Regierung wurde diese Grenze, ab 1961 offiziell als „antifaschistischer Schutzwall“ deklariert, mit Zäunen, Betonmauern, Minen und Sprengfallen befestigt und schwer bewacht, um die seit den 1950er Jahren massiv ansteigenden Fluchtbewegungen in den Westen zu unterbinden. Bis 1989 war diese Grenze ein für die meisten unüberwindliches Hindernis, das traditionelle familiäre, kulturgeschichtliche und wirtschaftliche Beziehungen zerstörte. Über 100 Personen wurden zudem beim Versuch die Grenze zu überwinden getötet. Nach der Wende wurde die ehemalige Grenze auf Initiative west- und ostdeutscher Akteure zu einem Naturschutzgebiet umgestaltet, das sich aufgrund seiner Historie durch eine einzigartige Flora und Fauna auszeichnet. Von der einstigen Grenze sind 343 Kilometer im heutigen Sachsen-Anhalt Bundeslandgrenze zu Niedersachsen. Das Grüne Band als Nationales Naturmonument illustriert heute die zentrale Verbundenheit historischer Aufarbeitung mit Maßnahmen von Natur- und Umweltschutz. An der früheren innerdeutschen Grenze befinden sich zahlreiche Orte, wo an das mit ihnen verbundene Leid erinnert wird. In den Vereinen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt engagieren sich Zeitzeugen, die das Leben an der Grenze miterlebt haben, dies weitergeben und veranschaulichen möchten.