Radweg-Infostelle und Skulpturenpark im Oebisfelder Dämmchen
Matthias Behne | Lautwieleise
Auf einen Blick
Highlights:
RadfahrenNaturKunstDDR-GeschichteDas „Dämmchen“ in Oebisfelde ist eine langgezogene Grünanlage im östlichen und südlichen Teil der Stadt. Im Mittelalter war sie Teil der damaligen Befestigungsanlage.
Hier befindet sich eine größere Radweg-Infostelle, an der 3 länderübergreifende Radwege kreuzen. Dabei handelt es sich um den „Allerradweg“, der von der Allerquelle bis nach Verden / Aller führt, um das „Grüne Band“ und den Radrundweg „Velpker Schweiz“, welcher bis nach Wolfsburg reicht. Zudem führt an selbiger Stelle auch einer der 6 Drömlingsrundwege entlang. Dieser ist mit den Buchstaben „OSL“ gekennzeichnet, was „Oebisfelder Sumpfburg u. Ländchen“ bedeutet.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Radweg-Infostelle befindet sich für Tourist:innen ein Bilderrahmen. Hier kann man ein Erinnerungsfoto mit der Burg im Hintergrund schießen.
Zudem befindet sich auf dem Dämmchen ein kleiner Skulpturenpark, der in Zukunft noch mit weiteren Objekten erweitert werden wird.
Ein Projekt von diesem Akteur
Oebisfelder Heimatverein e.V.
Initiative oder VereinDer Verein kümmert sich um die Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte der Stadt Oebisfelde und des Umlandes. Ein Fokus liegt auf der Erforschung der Stadtgeschichte zu Zeiten der DDR.
Ansprechperson
Ulrich Pettke Vereinsvorsitzender
Telefon: 039002 44526
E-Mail: info@heimatverein-oebisfelde.de
Weitere Projekte von diesem Akteur
Museum / Monument (2verschiedene)
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Touren (1verschiedene)
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Gut zu wissen
Was war die deutsch-deutsche Grenze?
Durch die Beschlüsse der Konferenz von Potsdam wurde Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Bereits früh wurde der Verkehr über die Zonengrenzen reglementiert und Grenzpolizeien aufgestellt. Aus den drei Westzonen entstand 1949 die Bundesrepublik Deutschland, aus der Sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik. Beginnend mit einem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 26. Mai 1952 wurde die Grenze zur Bundesrepublik nach und nach ausgebaut und militärisch bewacht. Spätestens mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde die DDR-Grenze zu einem nahezu unüberwindlichen Hindernis. Den zeitlichen Höhepunkt der Grenzsicherung bildeten die 70er und frühen 80er Jahre. Zu dieser Zeit war die Grenze ein hochkomplexes Sicherheitssystem aus Streckmetall- und Signalzäunen, teilweise Sichtschutzmauern, Sperrstreifen, Wachtürmen, Hundelaufanlagen, Bodenminen und Selbstschussanlagen. Die Grenze diente dem Zweck, Menschen am Verlassen der DDR mit Gewalt zu hindern.
Was ist das Grüne Band?
Das Grüne Band ist ein europaweites Naturschutzprojekt im Gebiet des ehemaligen "Eisernen Vorhangs", der während des Kalten Krieges Europa in zwei politische Blöcke trennte. Das Grüne Band hat eine Gesamtlänge von über 12.500 km und reicht dabei vom Eismeer im Norden Norwegens bis zum Schwarzen Meer an der Grenze zur Türkei. In Deutschland wurde das Grüne Band nach dem Mauerfall 1989 als gesamtdeutsches Naturschutzprojekt von Naturschützer:innen aus Ost- und Westdeutschland installiert. Der Teil des Grünen Bandes in Sachsen-Anhalt ist 343 km lang und seit 2019 unter dem Motto "Vom Todesstreifen zur Lebenslinie" als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Aufarbeitung der Geschichte des Kalten Krieges und der DDR und Naturschutz werden als gleichrangige Aufgaben verstanden.
Was ist das Besondere am Grünen Band?
Das Grüne Band ist ein einzigartiger Verbund aus Erinnerungslandschaft und Naturschutzgebiet. Die militärisch bewachte Grenze war bis 1989 dazu da, Menschen mit Gewalt am Verlassen der DDR zu hindern. Es gab Todesopfer und Verletzte. Gleichzeitig war sie ein Ort, den Menschen nicht betreten konnten. Dadurch entwickelte sich dort eine außergewöhnliche Artenvielfalt. Dieser Widerspruch eines einst tödlichen Grenzregimes und eines sich daraus entwickelten Rückzugsortes für Tiere und Pflanzen ist das, was das Grüne Band ausmacht. Daraus ergibt sich eine doppelte Aufgabe für den Umgang mit dem Grünen Band: als Ort europäischer und globaler Zeitgeschichte und als Ort des Naturschutzes.