Bromer Bogen in Wendischbrome
SUNK
Auf einen Blick
Highlights:
LandschaftWandernÖffnungszeiten
ganzjährig geöffnet
Eintritt
frei
Ansprechperson
Sandra Goltz-Dangler
Kontakt
Tel.: 0391 556866-24; Anschrift: Steubenallee 2, 39104 Magdeburg
Die Naturschutzfläche Bromer Bogen in Wendischbrome ist Teil des Nationalen Naturmonuments „Grünes Band Sachsen-Anhalt – vom Todesstreifen zur Lebenslinie“ sowie Nationales Naturerbe (NNE). Die Stiftung Umwelt-, Natur und Klimaschutz (SUNK) schützt und erhält die Artenvielfalt am Grünen Band mit vielfältigen Projekten. Eines davon widmet sich der Wiederherstellung des Lebensraumtypes durch Beweidung von Galloway-Angus Rindern. So entsteht am Bromer Bogen eine offene bis halboffene Landschaft für den Erhalt besonders seltener Tier- und Pflanzenarten. Bei öffentlichen Wanderungen und Pflegeaktionen der SUNK erhalten interessierte einen Einblick in die einmalige Natur und Geschichte entlang der ehemaligen Innerdeutschen Grenze.
Die Fläche am Bromer Bogen eignet sich für Wanderungen und Spaziergänge zu jeder Jahreszeit.
Ein Projekt von diesem Akteur
Stiftung Umwelt-, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt
Partner auf LandesebeneSeit 2011 stellt sich die SUNK der verantwortungsvollen Aufgabe, die übernommenen Flächen aus dem Nationalen Naturerbe in ihrer Einzigartigkeit auch für kommende Generationen zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Ansprechperson
Sandra Goltz-Dangler Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
Matthias Behne | Lautwieleise
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Matthias Behne | Lautwieleise
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Gut zu wissen
Was ist das Grüne Band?
Das Grüne Band ist ein europaweites Naturschutzprojekt im Gebiet des ehemaligen "Eisernen Vorhangs", der während des Kalten Krieges Europa in zwei politische Blöcke trennte. Das Grüne Band hat eine Gesamtlänge von über 12.500 km und reicht dabei vom Eismeer im Norden Norwegens bis zum Schwarzen Meer an der Grenze zur Türkei. In Deutschland wurde das Grüne Band nach dem Mauerfall 1989 als gesamtdeutsches Naturschutzprojekt von Naturschützer:innen aus Ost- und Westdeutschland installiert. Der Teil des Grünen Bandes in Sachsen-Anhalt ist 343 km lang und seit 2019 unter dem Motto "Vom Todesstreifen zur Lebenslinie" als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Aufarbeitung der Geschichte des Kalten Krieges und der DDR und Naturschutz werden als gleichrangige Aufgaben verstanden.
Was ist das Besondere am Grünen Band?
Das Grüne Band ist ein einzigartiger Verbund aus Erinnerungslandschaft und Naturschutzgebiet. Die militärisch bewachte Grenze war bis 1989 dazu da, Menschen mit Gewalt am Verlassen der DDR zu hindern. Es gab Todesopfer und Verletzte. Gleichzeitig war sie ein Ort, den Menschen nicht betreten konnten. Dadurch entwickelte sich dort eine außergewöhnliche Artenvielfalt. Dieser Widerspruch eines einst tödlichen Grenzregimes und eines sich daraus entwickelten Rückzugsortes für Tiere und Pflanzen ist das, was das Grüne Band ausmacht. Daraus ergibt sich eine doppelte Aufgabe für den Umgang mit dem Grünen Band: als Ort europäischer und globaler Zeitgeschichte und als Ort des Naturschutzes.
Welche Arten sind am Grünen Band zu finden?
In den 146 verschiedenen Lebensraumtypen kommen mehr als 1.200 Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste vor. Pflanzen und Tiere, die anderswo bereits als verschollen oder ausgestorben galten, wurden und werden im Grünen Band wiederentdeckt. Seltene Arten wie Wanstschrecke, Goldener Scheckenfalter, Schwarzstorch, Braunkehlchen, Wachtelkönig, Fischotter, Luchs oder Wildkatze, Arnika, Trollblume, Breitblättriges Knabenkraut oder Küchenschelle finden dort einen Lebensraum. Als ganz besondere Rarität hat sich im Dreiländereck Bayern-Sachsen-Tschechien die Flussperlmuschel erhalten.
Was ist ein Nationales Naturmonument?
Nationale Naturmonumente sind einzigartige Naturerscheinungen von bundesweiter Bedeutung. Sie können wichtige Zeugnisse der Natur- und Kulturgeschichte sein und bieten Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Nationale Naturmonumente können mit ihrem besonderen Schutz in Verbindung mit einer behutsamen Besucherlenkung zu mehr Naturverstehen und Naturerleben für viele Menschen beitragen.
In Deutschland stellen Nationale Naturmonumente eine vergleichsweise "junge" Schutzgebietskategorie dar: Die Kategorie ist in Anlehnung an internationale Vorbilder 2010 in das deutsche Naturschutzrecht eingeführt worden. Oftmals im Zusammenwirken natürlicher und menschlicher Einflüsse entstanden, sind sie häufig Refugien für ganz besondere Lebensgemeinschaften. Bezogen auf ihre Größe ordnen sich Nationale Naturmonumente zwischen den deutlich größeren Nationalparken einerseits und den wesentlich kleineren Naturdenkmälern andererseits ein. Vom Grünen Band Deutschland sind mittlerweile die Abschnitte in den Bundesländern Thüringen (2018), Sachsen-Anhalt (2019) und Brandenburg (2022) als Nationale Naturmonumente ausgewiesen.
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Wer ist verantwortlich am Nationalen Naturmonument?
In Sachsen-Anhalt sind das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt sowie die Staatskanzlei/Ministerium für Kultur Träger des Grünen Bandes. Die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) und die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt unterstützen die Ministerien.