Environment „Auflösung Eiserner Vorhang“ bei Abbenrode — Hauptmonument

Environment „Auflösung Eiserner Vorhang“ bei Abbenrode — Hauptmonument

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Auf einen Blick

Highlights:
KunstDDR-Geschichte
Öffnungszeiten

ganzjährig geöffnet

Eintritt

frei

Die friedliche Revolution der DDR-Bürger:innen führte zur Öffnung der Grenze: Am 11. November 1989 wurde die Grenze bei Stapelburg geöffnet. Von da an dauerte es nicht mehr lange, bis die meisten Grenzsäulen, Zäune, Panzersperren oder Wachtürme beseitigt waren. Die Beseitigung der baulichen Überreste löschte materielle Spuren der Geschichte, nicht jedoch Verwerfungen in der individuellen und kollektiven Psyche. Die Verarbeitung und Heilung der deutsch-deutschen Teilung bedürfen längerer Zeiträume. Die Kultur der Erinnerung wird durch Zeitzeugnisse unterstützt.

Hier setzt das Projekt des Wernigeröder Künstlers Claus Christian Wenzel und einer Ideengemeinschaft an: Zwischen Vienenburg (Niedersachsen) und Abbenrode (Sachsen-Anhalt) vergegenständlichten sie das Verschwinden des „Eisernen Vorhanges“ mit zehn abstrahierten Stahlelementen, die an Segmente der Betonmauern in Berlin oder auf dem Brocken erinnern. Sechs dieser Elemente befinden sich seit dem 1. Juni 1996 an der zeitgleich eröffneten Schienenverbindung Vienenburg – Ilsenburg und erinnern die Reisenden an die Geschichtlichkeit des Ortes. Die anderen Elemente zeichnen mit jeweils verdoppeltem Abstand die Grenzlinie bis Abbenrode (Brücke der Einheit an der Ecker) nach. Sie bilden ein räumlich-gedankliches Kontinuum, das sich schließlich, wie der ehemalige Grenzzaun im Nichts verliert. Dieses besondere Denkmal nahe der Stelle, wo die Eisenbahnbrücke südlich von Wennerode das Flüsschen Stimmecke quert, ist auf dem ehemaligen Kolonnenweg – dem einzig verbliebenen baulichen Zeugnis der innerdeutschen Grenze im Nordharz – gut zu Fuß oder Fahrrad erreichbar. (Dr. Klaus George und Günter Piegsa)

Ein Projekt von diesem Akteur

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Museum / Monument (11verschiedene)

Environment „Auflösung Eiserner Vorhang“ bei Abbenrode — Stele 1

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Environment „Auflösung Eiserner Vorhang“ bei Abbenrode — Stele 3

Environment „Auflösung Eiserner Vorhang“ bei Abbenrode — Stele 4

Gedenkstätte für Walter Otte bei Stapelburg

Gedenkstele für Otto Scholz bei Stapelburg

Grenz-Infostelle an der Ecker bei Abbenrode

Grenzdenkmal Wülperode

Heimatmuseum „Zur Linde“ Abbenrode

Wassermühle Hinze in Abbenrode

Touren (8verschiedene)

Altfelder Rast mit Grenzwandler-App

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Environment „Auflösung Eiserner Vorhang“ bei Abbenrode — Stele 4

Mühlenwanderweg Abbenrode

Wolfgang Roehl

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Gut zu wissen

Was war die deutsch-deutsche Grenze?

Durch die Beschlüsse der Konferenz von Potsdam wurde Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Bereits früh wurde der Verkehr über die Zonengrenzen reglementiert und Grenzpolizeien aufgestellt. Aus den drei Westzonen entstand 1949 die Bundesrepublik Deutschland, aus der Sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik. Beginnend mit einem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 26. Mai 1952 wurde die Grenze zur Bundesrepublik nach und nach ausgebaut und militärisch bewacht. Spätestens mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde die DDR-Grenze zu einem nahezu unüberwindlichen Hindernis. Den zeitlichen Höhepunkt der Grenzsicherung bildeten die 70er und frühen 80er Jahre. Zu dieser Zeit war die Grenze ein hochkomplexes Sicherheitssystem aus Streckmetall- und Signalzäunen, teilweise Sichtschutzmauern, Sperrstreifen, Wachtürmen, Hundelaufanlagen, Bodenminen und Selbstschussanlagen. Die Grenze diente dem Zweck, Menschen am Verlassen der DDR mit Gewalt zu hindern.

Was ist das Grüne Band?

Das Grüne Band ist ein europaweites Naturschutzprojekt im Gebiet des ehemaligen "Eisernen Vorhangs", der während des Kalten Krieges Europa in zwei politische Blöcke trennte. Das Grüne Band hat eine Gesamtlänge von über 12.500 km und reicht dabei vom Eismeer im Norden Norwegens bis zum Schwarzen Meer an der Grenze zur Türkei. In Deutschland wurde das Grüne Band nach dem Mauerfall 1989 als gesamtdeutsches Naturschutzprojekt von Naturschützer:innen aus Ost- und Westdeutschland installiert. Der Teil des Grünen Bandes in Sachsen-Anhalt ist 343 km lang und seit 2019 unter dem Motto "Vom Todesstreifen zur Lebenslinie" als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Aufarbeitung der Geschichte des Kalten Krieges und der DDR und Naturschutz werden als gleichrangige Aufgaben verstanden.